Montag, 27. November 2006
© DER HOLZWURM - Startausgabe
© Unter Anerkennung der nationalen und internationalen Urheber- und Leistungsschutzrechte darf bei Angabe der Quelle zitiert werden.

Bitte eine Nachricht an mich: info@der-holzwurm.de


Editorial:

Über allen Gipfeln ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.

Liebe Künstlerinnen und Leserinnen, liebe Künstler und Leser,was sagen Ihnen das obige Gedicht und folgendes Wort Goethes:

"Ein jedes wirkliche Kunstwerk ist in jedem Zustand fertig"

Sie halten die Startausgabe des Werkstatt-Briefes "Der Holzwurm" in den Händen, der von Künstlern für Künstler geschrieben wird.
Auf diesen Seiten finden Sie, kurz und ungeschnörkelt, ganz auf die Theorie und Praxis der Kunst ausgerichtete Informationen.
Hier hat die Kunst das Wort und das Bild.
Hier kommen Künstler und Sponsoren zu Wort, die mitten im Leben stehen und wissen, was sie können und was sie wollen.
Hier stellen die Künstler sich und ihre Werke vor.
Hier entstehen Kontaktmöglichkeiten zu anderen Kunstschaffenden und es gibt noch einiges mehr.
Der Werkstatt-Brief ist für Sie kostenlos.
Sie sollen unvoreingenommen und unbelastet den "HOLZWURM" lesen und nutzen können.
Wenn Sie ihn anfordern, senden Sie uns einen an sich selbst adressierten und frankierten Rückumschlag im Format DIN-B-5 (176 x 250mm).
Den HOLZWURM können Sie, wenn sie wenig Zeit haben, zwischendurch lesen und dann weitergeben; Sie können sich aber auch mit Ihren Beiträgen und Vorschlägen daran beteiligen. Das wünschen wir uns sehr, denn er lebt von und für Menschen.

In dieser Start-Ausgabe:
Titelseite:
Editorial und Titelbild
Seite 2: Vorwort.
Seite 3:
Künstler stellen sich vor.
Zum Bild auf der Titelseite.
Seite 4: Der HOLZWURM.
Seite 5: Aktuelles.
Seite 6: Der Kommentar.
Seite 7: Bild eines Künstlers.
Seite 8: Text zum Bild
auf Seite 7.
Seite 9: Freunde und Förderer

Impressum:
"Der Holzwurm" ©
Ein Werkstatt-Brief

info@der-holzwurm.de
www.der-holzwurm.de

Unter Anerkennung des Urheber- und Leistungsschutzrechtes darf bei Angabe der Quelle zitiert werden.

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

bedeutet Kunst im weitesten Sinne ein Lebensfaktor für Sie?

Sind Sie vielleicht ein Mensch, der in sich den Drang nach Kunst verspürt?
Möchten Sie sich gerne künstlerisch betätigen, haben aber das Gefühl, daß der Alltag Sie auffrißt?
Dann ist der HOLZWURM möglicherweise genau richtig für Sie.

Hier finden Sie gleichgesinnte, kreativ und künstlerisch veranlagte Menschen - hier finden Sie vielleicht den Schwung, etwas zu beginnen, was Sie immer schon tun wollten.
Im HOLZWURM haben Sie Gelegenheit, ihr Können, Ihr Wissen und alte Techniken zu vermitteln. Hier können Sie aber auch lernen.

>>Geben und Nehmen<<, das ist der grundlegende Leitgedanke des HOLZWURM.

Die Redaktion bittet deshalb gerade ältere Künstler und Handwerker, die selten gewordene künstlerische Techniken beherrschen, uns ihre Beiträge zuzusenden.
Dieser Vorrat an Können, Kultur und Geist darf nicht verloren gehen und soll hier öffentlich gemacht werden.
Der "HOLZWURM" soll und will ein Sprachrohr für diejenigen sein, die Hilfe in irgendeiner Form benötigen.
Für die Künstlerinnen und Künstler, Freunde und Förderer des HOLZWURM ist es selbstverständlich, daß behinderte Menschen, arme und alleinstehende und vor allem auch ältere
Menschen zu Wort und Bild kommen.
Dazu gibt es unter anderem die Möglichkeit in der Rubrik Kontakte auf Seite 2.

Zum HOLZWURM:

Diesen "Brief" erhalten Sie nicht im Abonnement.
Er wird Ihnen von uns beim ersten Mal kostenlos zugesandt. Wenn Sie ihn dauerhaft erhalten wollen, senden Sie uns bitte einen an Sie selbst adressierten und frankierten Briefumschlag im DIN-B-5 Format.

Sie werden zu nichts verpflichtet, es gibt keine Hintertür und kein Kleingedrucktes;
dies schreiben wir vor allem für die älteren Leserinnen und Leser.
Der HOLZWURM arbeitet ,nonprofit´, das heißt, wir verbinden mit der Herausgabe dieses Briefes keine kommerziellen Absichten.
Er lebt vom Einsatz und von der Begeisterung der Redaktion und der Freunde und Förderer der Idee,
die hinter dem HOLZWURM steckt.
Wenn Sie mögen, können Sie sich als Förderer an den Zielen des HOLZWURM beteiligen. Senden Sie uns in diesem Fall bitte eine Nachricht.

Einmal müssen wir aber doch über Geld reden:

Wenn Sie die Rubrik Suche <-> Biete nutzen möchten, legen Sie bitte dem Schreiben an die Redaktion zur Abdeckung der Herstellungs- und Versandkosten Briefmarken im Wert von 3.- € (EURO) bei.
Eines können wir Ihnen garantieren: Wir übernehmen keine Garantie für Ihre Zufriedenheit.
Wir machen keine kommerzielle Zeitschrift, aber trotzdem: Wenn Sie nicht zufrieden sind, sagen Sie es uns; wenn sie aber zufrieden sind, sagen Sie es anderen.

Bild- und Textbeiträge der Leserinnen und Leser:

Bild- und/oder Textbeiträge von Leserinnen und Lesern werden uns in den nächsten Ausgaben willkommen sein.
Es gelten folgende Bedingungen:
Um die Herstellungskosten niedrig zu halten, müssen Text und Bild so beschaffen sein, daß sie auf dem Kopierer darstellbar sind. Wer damit einverstanden ist, ist uns herzlich willkommen.

Es ist auch sicherlich sinnvoll, sich vorher mit uns in Verbindung zu setzten, damit der Ablauf geklärt werden kann und keine unnötige Zeit und Arbeit vergeudet wird.

In eigener Sache:

Für Hilfe, Verbesserungsvorschläge und Anregungen sind wir dankbar und werden sie umsetzten, solange sie unser Budget nicht überschreiten.

Unsere Anschrift:

Redaktion
"Der HOLZWURM"

Anrufbeantworter 02161 - 30 80523
info@der-holzwurm.de
www.der-holzwurm.de


Künstler stellen sich vor

Hier stellen sich Kunstschaffende mit ihren Werken auf der Titelseite vor.
Das sieht folgendermaßen aus:
wenn Sie uns ein Bild senden, sollte es das DIN-A6-Format (Postkartenformat) nicht unterschreiten, darf aber auch die Größe 12,5cm x 17cm keinesfalls überschreiten.
Dieses Bild muß aus wirtschaftlichen Gründen in einer Technik ausgeführt sein, die sich auf dem Kopierer darstellen läßt oder sie senden es uns als Anhang an einer E-Mail. (info@der-holzwurm.de)
Dabei denken wir an Tuschfederzeichnung, Holzschnitt, Kugelschreiber, Tuschpinselzeichnung, Scherenschnitt, Lithographie, Faserstift, Kalligraphie, Siebdruck, Collage oder ähnliches).
Das Bild wird nach Rücksprache mit dem / der KünstlerIn auf der Titelseite veröffentlicht;
den dazugehörigen Text finden Sie dann in dieser Rubrik "Künstler stellen sich vor".
Sie können aber auch gerne ein Gedicht, das Sie zusammen mit Ihren dazugehörigen Skizzen und ihrem eigenen Text an den "Holzwurm" senden oder etwas
Anderes, das sich für die Titelseite eignet, einsenden.
Ich sagte es schon an anderer Stelle:
Dieser Brief lebt erst zusammen mit den Beiträgen der Redaktion und den Beiträgen der LeserInnen - und so ist er auch gedacht.
Deshalb unser Angebot, sich an der Gestaltung dieses Briefes zu beteiligen. Sie haben hier die Möglichkeit, sich und Ihre Arbeiten einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen.
So arbeiten Sie mit daran, in diesen Zeiten der so genannten Globalisierung die Aufmerksamkeit wieder auf die regionale Kultur, in diesem Falle auf das ehemalige Grenzgebiet zwischen den Niederlanden und Deutsch-land, die EUREGIO, zu lenken.

So wachsen Regionen und Länder auf natürlichem Wege zusammen und nicht durch irgendwelche Befehle irgendeiner Bürokratie irgendwo in Europa.

Zum Bild auf der Titelseite

Das bildformat des papierabzuges vom druckstock beträgt ungefähr 11 cm x 15 cm.
Die harten konturen werden durch die harmonie der flächen und die innere logik des bildaufbaus gemildert - aus blöcken von schwarz und weiß und dem aufbau der flächen entsteht durch vermittlung ein geformtes, eine neue form;
durch verdichtung des gedachten entsteht ein gedichtetes und wird zu einem gebilde - es entsteht ein bild.
Durch das schwarz-weiß sind keine fließenden übergänge möglich, das auge des beschauers muß diese arbeit alleine leisten.
Sauber ausgeführte weiße leerräume gibt es nicht;
auf den weißen flächen sind die schwarzen schnittspuren der werkzeuge zu sehen; auf den schwarzen flächen erkennt man in weiß die holzmaserung.
Dadurch wird der starke gegensatz zwischen der schwärze der druckfarbe und der weiße des papieres gemildert.
Fast unmerklich führt der künstler den betrachter.
Der blick folgt den grenzbereichen der schwarzen und weißen flächen – erfaßt so gleichzeitig die einzelheiten und die gänze des bildes.
Flächen bauen das bild auf - das schwarz der farbe steht leicht über der weiße des papiers, kommt dem betrachter entgegen.
Die dicke des druck-schwarz wird von der leichtigkeit des papier-weiß getragen – auch hier erfolgt ein ausgleich der harten übergänge, diesmal im reich der feinen sinne.

Ursprüngliche kraft - kunst mit messer und faust beim schneiden wechselt ab mit dem feinen, gefühlvollen arbeiten und umsetzen des künstlers beim drucken.
Diese kraft, die aufgewendet werden muß, um die bilder entstehen zu lassen und die - als gespeicherte energie - für immer in ihnen steckt, beansprucht nicht nur das messer, den druckstock und das papier, sondern ebenso auch den betrachter.
Der betrachter ist es, der vom bild die wucht und die wirkung in sich aufnimmt;
er ist es selbst, der das bild zum sprechen bringt - aus ihm herausholt, was der künstler, bewußt oder unbewußt hineingesteckt hat, der betrachter selbst entdeckt im augenblick des betrachtens, was es in sich birgt.

Aristoteles wird wohl noch lange mit seiner Ansicht recht behalten:

"Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“.


Liebe Künstlerinnen und
Leserinnen,
liebe Leser und Künstler,

Sie halten die Startausgabe des Werkstatt-Briefes
>>Der HOLZWURM<< in Händen.

Der HOLZWURM ist gedacht für Menschen, die sich künstlerisch betätigen - gleichgültig ob Sie schreiben, dichten, zeichnen, malen, sprayen, Skulpturen machen, tanzen, musizieren, schauspielern oder anders künstlerisch tätig sind.
Hier ist an Kunst in ihren weitestgehenden Formen gedacht, wie auch immer sie aussehen mag und hier soll die Kunst schnörkellos und ohne Sentimentalitäten zu Wort und zu Bild kommen.

Die Schwierigkeiten in der Kunst und für die Kunstschaffenden sind an sich nicht schwer zu erkennen und zu beschreiben in Zeiten des knappen Geldes und der flachen Geistesleistung.
Aber wie kann man die Fülle von Problemen und Schwierigkeiten, die sich auftun, bewältigen?

Ein erster Schritt ist, sich über seine Ziele klar zu werden und dann Maßnahmen zu ergreifen. Deswegen werden hier Künstler vorgestellt, die mitten im Leben stehen - die aus Erfahrung aufzeigen können, wie man Kunst "trotzdem" macht.

Was will der HOLZWURM erreichen:

- Der HOLZWURM versteht sich als Sprachrohr für alle künstlerisch tätigen Menschen - also auch und besonders für die Kunstschaffenden, die unbekannt, erfolglos, krank, behindert, arm und alt sind... deshalb ist er kostenlos.

- Er ist im Besonderen gedacht für diejenigen, die sich trotz aller Schwierigkeiten "trotz"-dem mit Kunst befassen - für Menschen, die im positiven Sinne zornig und trotzig geworden sind.

- Er wendet sich vor allem auch an ausländische Künstlerinnen und Künstler, die in Deutschland trotz der sehr großen materiellen und existenziellen Schwierigkeiten künstlerisch tätig sein wollen.

- Er wendet sich an Künstler, die im positiven Sinne Kunst auch als Widerstand gegen die gegenwärtigen Verhältnisse auffassen, sich gegen den herrschenden Kulturbetrieb wenden und deshalb am Rande unserer Gesellschaft arbeiten wollen, vielleicht sogar müssen.

- Er will Kunstschaffende unterstützen, die von der Gesellschaft nicht erkannt und vom Kunstbetrieb nicht anerkannt werden.

- Er soll Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

- Hier soll Kunst nicht nur theoretisiert werden, sondern auch mit friedlichen, geistigen Mitteln etwas verändert werden.

DER HOLWURM ist ein Versuch, künstlerische Antriebe, die verborgen sind, zu wecken und zu bündeln, damit daraus eine neue Kraft entsteht. Wenn Sie mögen, nutzen Sie Ihre Möglichkeiten und beteiligen sich an der Gestaltung dieses Briefes durch
Wort- und Bildbeiträge, durch Anregungen und Informationen.

Mit Hilfe des HOLZWURM soll sich der künstlerische Erfolg jedes einzelnen, der sich hier beteiligt, einstellen oder steigern - auch das ist ein Ziel des HOLZWURM.

Liebe Künstlerinnen und Leserinnen, liebe Künstler und Leser, der HOLZWURM ist ein Experiment!

Er erscheint im non-profit-Verfahren und ist daher kostenlos. Wie er sich trotzdem finanziert und was wir weiterhin vorhaben, erfahren Sie in der Startausgabe des HOLZWURM, die wir Ihnen kostenlos zusenden werden!

Ihnen und mir wünsche ich zu diesem Vorhaben genügend Wollen, Kraft und Ausdauer.

Möge dieser Brief, der von Kunstschaffenden und Freunden der Kunst nicht nur für Künstler gemacht wird und den wir DER HOLZWURM genannt haben, vor allem den Menschen dienen, die Hilfe, Ratschlag und Zuwendung für ihre Arbeit in der Kunst benötigen.

PD


Künstlersozialkasse
Langeoogstr. 12
25384 Wilhelmshaven Dort kann man sich auch erkundigen, wer wann warum dort eintreten sollte, bzw. muß.

A K T U E L L E S
B I S–Zentrum für Offene Kulturarbeit
B I S-Zentrum für
Offene Kulturarbeit e.V.
Bismarckstr. 97-99
41061 Mönchengladbach

www.bis-zentrum@online.de
Bürozeiten
Di. – Fr. 10.00 - 11.00 Uhr
18.30 - 20.30 Uhr
Telefon 02161 – 18 13 00
Fax 02161 -17 87 16
Kulturfrühstück und Ausstellungen im Café Bisquit:
Kartenbestellungen unter
02161 – 489304

PROGRAMM – Auszüge:

LesARTen - Eintritt frei
Mi., 18.10.06, 20.00 Uhr
Mi., 20.12..06, 20.00 Uhr

Volxbegehren
mit Jonas Jahn und Life P.
Duo für Literatainement und Sonx.

V H S - Volkshochschule Mönchengladbach
Eine Einrichtung der Stadt Mönchengladbach.
www.vhs-mg.de

60 Jahre Volkshochschule Mönchengladbach:
1946 wurden am 28.Juni das Volksbildungswerk Rheydt (ab 1969 Volkshochschule Rheydt) und am
2. November das Erwachsenenbildungswerk (Volkshochschule) der Stadt Mönchengladbach gegründet.

Das Programm

* Arbeit und Beruf
* Fremdsprachen
* Schulabschlüsse
* Mensch und Gesellschaft
* Kulturelle Bildung
* Gesundheit

Schreibwerkstatt
Informationen zur Anmeldung: 02161 / 25 64 04

Walter Lobenstein
Geboren 1930, Dichter und Literat, ist seit 1961 in der Nachfolge Rilkes Herausgeber der literarischen Zeitschrift >>Wegwarten<<.

Walter Lobenstein, Der Silbermann. Kurze Geschichten.
61 Geschichten, tiefgründig, heiter und makaber, geheimnisvoll und überraschend. Der Silbermann steht bewegungslos in der Fußgängerzone. Nur für Geld bewegt er sich.
[Ein Denk-Mal der Existenzphilosophie, Peter Dürbaum]. Centaurus-Verlag, Herbolzheim 2005. 168 Seiten. ISBN 3-8255-0502-2

Janus Jahn
Bier muss kühl, Musik laut und das Wort gesprochen sein. Denn die beiden Lokalmatadore holen sich – abgesehen vom ersten Programm, bei dem das Duo
unter sich bleibt – regelmäßig Unterstützung von anderen Autoren – jung, unverbraucht, unangepasst und einfach gut:
Voices from the Underground!

Mit der Veranstaltungsreihe NiederrheinReadings wird eine klaffende Lücke im kulturellen Bereich der Stadt Mönchengladbach geschlossen und endlich ein regelmäßiges literarisches Event angeboten, das konkreten regionalen Bezug hat.
Das Publikum hat zum einen die Sicherheit, bei jeder Veranstaltung zwei bekannte Gesichter – und Arten der lokalen Literatur – zu erleben und damit zu sehen, was in Mönchengladbach gerade abgeht. Zum anderen bekommt es die Möglichkeit, bekannte und unbekannte Stimmen aus der Region kennen zu lernen.

NiederrheinReadings – die neue Lesereihe in Mönchengladbach mit den beiden Autoren Jonas Jahn und Robert Schindelbeck feierte am 13. April Premiere im projekt42.
Die Getränkekarte: Alles, außer Soft-Drinx und Cocktails – hart, direkt und schnörkellos unterhalten die beiden Gladbacher Griffelknechte mit ihrer Schreibe, die nach Untergrund schmeckt und Punkrock klingt.

pip42 – Poetry im Projekt 42 - erster Mönchengladbacher Poetry Slam in Mönchengladbach:
Den ersten Mönchengladbacher Poetry Slam gibt es seit 2003. Er findet am jeweils letzten Donnerstag im Monat um 21.30 Uhr im Projekt 42 auf der Waldhausener Str. 42 statt. In jedem Jahr haben zwei der GewinnerInnen die Möglichkeit, an den deutschsprachigen Meisterschaften teilzunehmen, die immer im Herbst ausgetragen werden. (www.slam2006.de).

Die TeilnehmerInnen-Liste der pip42 ist offen – wer mitmachen möchte, meldet sich einfach 15 Minuten vor der Veranstaltung am Eingang an.
Alle SlammerInnen haben freien Eintritt und erhalten Getränke zum halben Preis.

die Moderation:
Moderiert wird die Poeterey im Projekt 42 von den Autoren Markim Pause und Jonas Jahn, die der Slam-Szene bereits seit einigen Jahren angehören und mit dem Team Wuppertal 2002 in Bern Meister wurden.
Unterstützt wird das Moderatoren-Duo von DJ R, der die Pausen mit seiner speziellen Musikmischung füllt und jeden Poeten akustisch auf die Bühne geleitet.
die Lokalität:
Das Projekt 42 liegt mitten in der Mönchengladbacher Altstadt und muss sich dort gegen die üblichen Discos und Kneipen behaupten. Seit 2001 versucht das der Macher Manfred Grasse mit einem Programm aus besonderen Clubnächten und Konzerten. Auch die Räume zeigen durch ihren Stil einer bewussten Unvollkommenheit an, dass es um ein Projekt geht und noch manches möglich ist...

die Idee: Poetry Slam ist eine sich entwickelnde Form der Subkultur, die in den letzten Jahren dem Underground entwischt ist. In Deutschland gibt es mittlerweile über 50 regelmäßige Veranstaltungen dieser Art.
Die pip42-Macher arbeiten daran, dieses Ereignis auch in Mönchengladbach zu etablieren. Poetry Slam bietet eine Alternative zu herkömmlichen Veranstaltungen, da er interaktiv und offen ist. Auch in dieser Stadt soll er als Gegengewicht zu den gewöhnlichen Konsumangeboten gesehen werden. Zum einen bietet pip42 jungen – vor allem lokalen – AutorInnen ein Forum, ihre Texte zu präsentieren und auszuprobieren. Zum anderen hat er eine Art missionarische Funktion, wenn er Literatur direkt und offensiv auch an den Menschen bringt, der sonst kein Buch in die Hand nimmt.

Untergrund
ohne Arbeit
ohne Kohle
ohne Freunde
ohne Perspektive
ohne Gesellschaft
ohne Hilfe
UND DER GRUND
dafür soll
immer öfter
unter der Oberfläche liegen
ohne Angemessenheit
ein Untergrund

SMS-Lyrik

Lyrische Einsicht eines schlechten Literaten

Meine schönste Geschichte
ich schrieb sie zunichte
auf weißem Papier
nur leeres Geschmier.
war ein Reinfall
es kam daher voll prächtiger Saat
Die Idee und ihr Kind
Mein bester Einfall
doch folgen tat ihm keine Tat.

Krönung der Schöpfung
„Die Maus kann keine Mausefalle bauen“, lobt Herr Gott im letzten Interview mit der BILD, „das macht sie dem Menschen überlegen“.

Ende offen
Auch wenn der letzte Schmetterling entpuppet
das letzte Bier gesuppet
aufgedeckt die Heuchel- und die Gaunerei
ist es noch lange nicht vorbei.


Sehnsucht nach der Ferne
Meine Gefühle – Vagabunden
meine Gedanken – kleine Streuner
Ticket nach weit weg – gemalt
Kontoauszug – wieder nix.



Der Kommentar
* Dr. Helmut Orpel, Köln

Thesen zum Zusammenspiel von Bildender Kunst und Text

Literatur und Malerei sind verschwisterte Künste.
Nicht ohne Grund spricht man auch von Bildern in Bezug auf Worte.
Worte oder Klänge wirken wie Bilder auf die Phantasie und zeichnen eine Person, eine Landschaft, ein Gefühl oder eine Geschichte.
Aber diese äußere Wirklichkeit sollte nicht für sich selbst stehen, sondern die Phantasie des Betrachters oder des Zuhörers hinter die Oberfläche der Erscheinung führen, um den geistigen Kern zu erschließen, der in der dinglichen Welt verborgen liegt.
Dieses "Eindringen" widersetzt sich der oberflächlichen Esoterik und knüpft an ästhetische Konzepte an wie sie von Hegel, Nietzsche über Heidegger bis hin zu Ernst Bloch und Hans Georg Gadamer vertreten wurden.
Diese Quellen der geistigen Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist und der Wirklichkeit gilt es zu reaktivieren und auf dem Hintergrund der individuellen Erfahrung erneut zu erschließen.
Jede Epoche hat ihren eigenen Zugang zu jenen großen geistigen Gebäuden und jeder Mensch hat seinen individuellen Umgang mit diesen Texten.
Malen und Schreiben ist ein Akt der Sinnsuche, der nicht isoliert erfolgen kann, sondern in einer engen Wechselbeziehung zum Rezipienten steht.
Bezüglich dieser Sinnsuche steht der Leser oder der Betrachter auf der gleichen Ebene wie ein Autor oder Maler.
Aus der Horizontverschmelzung (Hans-Georg Gadamer) zwischen Produzenten und Rezipienten ergibt sich erst das Kunstwerk.
Es sind die unterschiedlichen Erfahrungsprozesse, die sich im erschlossenen Kunstwerk verdichten.
Sich ein Kunstwerk zu erschließen bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, es zu erklären, sondern vielmehr, sich mit ihm vertraut zu machen und zwar auf eine solche intime Weise, dass das Kunstwerk sein Geheimnis bewahren kann und in seinen Deutungsmöglichkeiten nie erschöpft sein wird.
Der Prozess der Kunstproduktion hört deshalb nicht beim abgeschlossenen Mal- oder Schreibvorgang auf, sondern beginnt erst an diesem Punkt, an dem sich das Bild seinen Betrachter sucht.
Dem Maler wie dem Schreiber sind dabei die Erscheinungsformen gleichsam Mittel, um daran innere Vorgänge sichtbar zu machen.
Meines Erachtens ist die Bildende Kunst bei der Wahl freier als die Kunst der Worte, die sich immer nur auf das sprachliche Material beziehen kann.
Aber gerade deshalb ist die Wortkunst immer wieder gefordert, neue Zusammenhänge herzustellen und für den interdisziplinären Austauschprozess fruchtbar zu machen.

Der Autor arbeitete nach einem kunsthistorischen Studium, das er mit Promotion abschloss, als Fachjournalist im Bereich Kunst.
Von ihm erschienen neben zahlreichen Fachartikeln über Künstler, Kunstmessen und Galerien mehrere wissenschaftliche Publikationen sowie Katalogtexte und Monographien.
*Die Zustimmung zur Veröffentlichung dieses Beitrages im HOLZWURM wurde auf Vermittlung des Künstlers Klaus Schnocks-Meusen beim Autor, Dr. Helmut Orpel, Köln eingeholt.


Suche <-> Biete

Hier haben die Leser und Leserinnen eine Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen.

Der HOLZWURM sucht
Dichter:
Für ihre Arbeiten hat der HOLZWURM Platz reserviert. (maximal 1 DIN A-4 Seite).

Natürlich für die Ehre: Der HOLZWURM sucht arbeitslose, kultivierte und idealistische Mitarbeiter / Mitarbeiterinnen (für Handreichungen, Bibliothek und ähnliches).
Fax: 02161 - 66 19 29
info@der-holzwurm.de

Kostenlos:
Die Werkstatt für künstlerische Graphik bietet für Schüler und Schülerinnen (und ihre Eltern) in den Schulferien kostenlose Schnupperkurse (maximal 2 Stunden für jede Technik) an:
Zeichnen (Kohle, Ölkreide),
Gouache (Wasserfarbe),
Grundlagen des Linolschnitts und des Holzschnitts;
Kalligraphie:
mit der Feder (Offenbacher Kurrentschrift) und mit dem Pinsel (Chinesische Schrift).

Die entstandenen Arbeiten werden in einer Sonderausgabe des HOLZWURM veröffentlicht.

Wir bitten, sich mindestens 3 Wochen vor Ferienbeginn zu melden.

Zum Bild auf Seite 10.

Der künstler:

Er (Jahrgang 1948), fühlt sich wohl im graphischen schwarz-weiß der holzschnitt-technik; das spürt man.
Der druck erfolgte von einer holzplatte, die mit einer messingbürste in richtung der maserung bearbeitet wurde.
Die maserung, die oberfläche des druckstockes, ist gut zu erkennen.
Der künstler liebt die nähe zur natur, das ursprüngliche, das "ungekünstelte"; deswegen bevorzugt er unter anderem das holz und die künstlerische technik des holzschnitts.
Graphik - das kommt aus dem griechischen von ´graphein´ und bedeutet ´einritzen´, letztendlich wohl auch ´schreiben´, und in einem etymologischen wörter-buch heißt es: "... schreiben, (...) die alte germanische Bezeichnung für das Einritzen der Runen (siehe reißen) ..." und bei ´reißen´ steht:: "... bedeutet ursprünglich ´ritzen´, speziell Ru-nen-(zeichen) auf Buchenstäbchen einritzen´, dann ´zeichnen, schreiben´ ...", hier auf der oberfläche von holz, auf einem druckstock.
Diesem „schreiben“, dem schneiden der linien und flächen, setzt das holz widerstand entgegen, der überwunden werden will. Die kraft der faust und die schärfe des messers, das als „griffel“ dient mit dem geschrieben wird, formen die oberfläche des druckstockes. Alles hat irgendwie mit kraft, mit druck, mit der überwindung von widerstand, mit verletzen und formen zu tun.
Neues entsteht.

Das bild:

Es handelt sich um einen abzug von einem holzstock des mönchengladbacher künstlers paul mittelbach (Jahrgang 1948).
Der abzug hat im original die größe 15 cm x 20 cm (breite vor höhe).
Das harte schwarz-weiß des druckes wird durch die harmonie der proportionen, durch die verdichtung der massen und das gleichgewicht der konturen gemildert.
Entstanden ist dieser holzschnitt ursprünglich aus der absicht, einen weihnachtsgruß zu schneiden. Doch beim tun hat sich die ursprüngliche idee in etwas ganz anderes entwickelt; aus der ursprünglichen weihnachtskarte ist ein neues, eigenständiges gebilde entstanden.
Und noch etwas kommt hinzu:
Durch die wucht der farbmassen aus schwarz und weiß hat sich etwas verdichtet; während des tuns, aus dem schaffensprozess heraus, entwickelte sich eine bild-erfindung, etwas, das eigendynamik besitzt und druck in sich aufbaut. Dieser druck findet seine entlastung im wahrsten sinne des wortes durch das drucken, durch die druckerpresse.
Durch den druckvorgang kann die energie, die sich aufgestaut hat, mit hilfe der farbe in das papier abgeleitet werden.
Der künstler geht vom wort in seiner ursprünglichen bedeutung aus: " ... und das wort ward fleisch", sprich hier - das wort wurde form. Er nennt die dinge buchstäblich - bildlich - beim namen; er gibt ihnen ihre form, die druckerpresse preßt mit hilfe von druckstock und farbe den inhalt des bildes auf das papier.
Aus der verdichtung der formen und massen aus schwarz-weiß entsteht ein gebilde - ein bildnis - ein bild, ein "bildgedicht".
Die fläche hat gültigkeit sowohl für die bilder aus holz und druckfarbe wie für das geschriebene wort aus tinte auf papier.
Erst aus der dichtung - der verdichtung, entsteht ein gedicht, ein erzählendes und erzähltes bild aus rhythmus und maß.


Der nächste HOLZWURM

im Sommer 2008 mit folgenden Themen:


Editorial

*Vorwort Schwerpunktthema

* Der / die erste
Künstler/in für das
Titelblatt stellt sich
vor

* Der / die erste Künstler/in auf 2 Seiten

* Die ersten Kontakte

* Suche <-> Biete -
erste Meldungen

* Kommentar:
Rückmeldungen auf die Startausgabe des
HOLZWURM

* Die ersten Infos und
Aktuelles

* Das erste
Schwarze Brett

* Die ersten Gedichte
und Geschichten


Alle Rechte bleiben bei den einzelnen Autoren.

© Unter Anerkennung der nationalen und internationalen Urheber- und Leistungsschutzrechte darf bei Angabe der Quelle zitiert werden.
Bitte eine Nachricht an mich.

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